GrIStuF 2014: Lost in Consumption? Rethinking Economy
Lost in Consumption, Rethinking Economy
Unter dem Motto "Lost in Consumption, Rethinking Economy" wird sich das kommende Festival mit den Themen "Konsum und Wirtschaft" beschäftigen, die stets in einem engem Zusammenhang stehen. So möchten wir auf der einen Seite mit den Teilnehmenden unsere Rolle als Konsumenten intensiv beleuchten. Für viele Menschen in Europa scheint inzwischen der Konsum zum Lebensmittelpunkt und einzigen Weg zu persönlichem Glück geworden zu sein. Bestimmend sind vor allem das eigene Einkommen und die Zahl der materiellen Güter, die damit erworben werden können.
Doch auch die Folgen eines so stetig wachsenden Konsums sollen nicht außer Acht gelassen werden. Zunächst muss hier der Blick auf die direkten Umwelteinflüsse, den Klimawandel sowie die begrenzten Ressourcen unseres Planeten geworfen werden. Welche Auswirkungen haben beispielsweise unser hoher und stetig weiter steigender Fleischkonsum oder das Streben nach uneingeschränkter Mobilität auf Basis fossiler Energieträger? Auch die sozialen Auswirkungen unseres Konsums sollen im Rahmen des Festivals in Betracht gezogen werden. So befördern wir zum Beispiel durch eine Mentalität des "je billiger desto besser" menschenunwürdige, gesundheitsschädliche oder gar lebensgefährdende Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern. Doch ist uns Europäern materieller Wohlstand das wirklich wert? Warum handeln wir so oft entgegen den allgemein gültigen Wertvorstellungen? Liegt es daran, dass uns die Konsequenzen nicht weiter tangieren?
Neben der Untersuchung der gegenwärtigen (Konsum-)Situation und Lebenserfahrungen der Teilnehmenden werden wir vor allem mögliche Lösungsansätze diskutieren. Welchen Einfluss können wir durch unsere täglichen Kaufentscheidungen nehmen und wie kann dadurch eine sozial und ökologisch nachhaltigere Weise des Wirtschaftens gefördert werden? Hier lassen sich bereits positive Entwicklungen beobachten, so steigen beispielsweise die Anteile biologisch produzierter und fair gehandelter Güter beständig an. Auch Konzepte, wie die Produktion von Nahrungsmitteln in städtischen Gemeinschaftsgärten, führen durch die lokale Erzeugung zu einem nachhaltigeren Lebensstil.
Des Weiteren möchten wir den Blick auf die europäische Wirtschaft richten, die aktuell unter einer ausgeprägten Krise leidet. Insbesondere die hohe Jugendarbeitslosigkeit in weiten Teilen Südeuropas und deren Bekämpfung stellen dabei eine enorme gesamteuropäische Herausforderung dar. Sind wirtschaftliches Wachstum und globaler Handel die einzigen Lösungen für dieses Problem? Gerade die Thematik des anhaltenden Wachstums wird kontrovers diskutiert. Ist unbegrenztes Wachstum überhaupt möglich? Und welchen Preis müssten wir dafür zahlen, unter anderem hinsichtlich der Ausbeutung unserer Umwelt? Sicher wird an dieser Stelle eine Diskussion des bestehenden Wirtschaftssystems nicht ausbleiben können. Welche Stärken besitzt es trotz aller gegenwärtigen Probleme und wo bedarf es möglicherweise noch gewisser Korrekturen? Wie könnte beispielsweise eine fairere Verteilung von Arbeit, Einkommen und Gütern erreicht werden? Interessant sind an dieser Stelle auch die zunehmenden Impulse der Allgemeingüterkultur: So stellt beispielsweise Wikipedia Wissen kostenlos zur Verfügung und entkoppelt es somit von den finanziellen Möglichkeiten des Einzelnen.
Programm
Im folgenden findest du den Festival Zeitplan. Wir bitten um Verständnis, dass es zu kleinen Veränderungen kommen kann. Den Flyer für die Kulturveranstaltungen findest du hier (3,5 MB).
Vorträge
Im Zuge des Festivals wird es verschiedene Vorträge mit anschließenden Diskussionen geben, die jeweils einen bestimmten Aspekt des Mottos behandeln werden. Wir bemühen uns momentan, interessante Vortragende zu finden. Für Hinweise sind wir natürlich immer dankbar. Bitte schickt diese an info[at]gristuf[dot]org.
Workshops
Nachfolgend findet ihr die Beschreibungen zu den Workshops, die jeweils einen besonderen Aspekt des Mottos behandeln werden:
Wirtschaft und Konsum prägen unser Leben und unsere Umwelt. Doch wo bleibt in einer solchen Welt der Mensch selbst? Der Workshop "Economy and Psychology" bietet den Teilnehmenden die Chance, sich mit dem Einfluss von Geld, Wirtschaft und Konsum auf die Persönlichkeit eines Menschen und dessen Leben zu beschäftigen. Auch psychologische Auswirkungen der verschiedenen Faktoren sollen hier erschlossen werden, indem Fragen wie: "Macht Geld asozial?", "Wann und wie führt Konsum zu Süchten?" und "Macht Konsum glücklich?" im Zentrum der Diskussion stehen.
Dass ein erfülltes Leben nicht gekauft werden kann, ist allgemein bekannt. Versuche scheitern nicht nur im Film. Es zeigt sich, dass eine auf Geld, Wirtschaft und Konsum fokussierte Lebensweise nicht nur zu Lasten der Umwelt und Mitmenschen geht, sondern mitunter den Menschen selbst negativ beeinflusst. Andererseits ist der Einwand berechtigt, dass materielle Güter zumindest einen Teil des persönlichen Glückes und der Selbstverwirklichung ausmachen können.
Die Teilnehmenden sollen in dem Workshop für positive und negative Auswirkungen von Wirtschaft und Konsum auf ihre eigene Persönlichkeit und Verhaltensweisen sensibilisiert werden. Des Weiteren bietet er ihnen die Möglichkeit sich mit europäischen Studierenden über Erfahrungen in diesem Bereich auszutauschen.
Ende des Jahres 2011 gab es in Deutschland 112 Millionen Handyanschlüsse. Dies bedeutet, dass jeder Bundesbürger vom Säugling bis zum Greis 1,4 Anschlüsse in Anspruch nimmt. Die Menge der Mobiltelefone dürfte noch wesentlich höher sein. Elektronische Geräte sind Paradebeispiele für Industrie und Produktion in einer globalisierten Welt. Entwürfe aus Europa, Mineralien aus Afrika und Öl aus dem Mittleren Osten werden in Asien zu Geräten gefertigt, die wiederum weltweit verkauft werden. Die sozialen und ökologischen Auswirkungen dieser Wirtschaftsweise sind schier undurchschaubar. Doch auch viele andere alltägliche Materialen und Produkte wie Papier, Textilien oder Plastik werden fernab der Wahrnehmung der Konsumenten hergestellt.
Als nachhaltiger Konsum gilt, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne das Leben und die Bedürfnisse anderer Menschen und zukünftiger Generationen zu gefährden. Dies beinhaltet ein Handeln, welches sowohl sozial- als auch umweltverträglich ist.
Im Workshop "The materials we live with - Reduce, Reuse, Recycle" werden zum einen die Wertschöpfungsketten der verschiedene Produkte unter die Lupe genommen. Der gesamte Lebenszyklus verschiedener Alltagsgegenstände von der Gewinnung der Ressourcen bis zur Entsorgung sollen nachvollzogen werden. Zum anderen wollen wir gemeinsam alternative Konsumwege und Problemlösungen diskutieren und entwerfen. Die Machbarkeit und Verankerung des nachhaltigen Konsumverhaltens im Leben jedes Einzelnen sollen hierbei im Mittelpunkt stehen.
"The world currently produces enough food for everybody, but many people do not have access to it." Das erste Milleniumsziel der Vereinten Nationen ist die Bekämpfung des Hungers. Das Zitat der Welternährungsorganisation macht deutlich, dass Hunger keine Frage der Produktion sondern der Verteilung ist. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert haben verschiedene Entwicklungen traditionelle Formen der Landwirtschaft verdrängt; dazu zählen ein hohes Maß an Industrialisierung, Einsatz von Pestiziden und Dünger oder der Anbau von Hochertragssorten. Während Befürworter dieser Entwicklung hierin Gründe für gelungene Bekämpfung des Hungers in Asien und Lateinamerika sehen, wenden Kritiker ein, dass Saatgutkonzerne, großbäuerliche Landwirtschaft und industrielle Verfahren zahlreiche Erzeuger und Konsumenten in Abhängigkeiten stürzen und langfristig Nahrungsmittelproduktion gefährden. Zur essentiellen Frage des Hungers treten gegenwärtig zahlreiche weitere Probleme rund um die Landwirtschaft, die eine Beschäftigung mit dem Thema rechtfertigen: Hierzu zählen Spekulation auf Nahrungsmittel, Bodenerosion, Massentierhaltung, der Kampf zwischen Teller und Tank ausgelöst durch die Verbreitung von Biotreibstoffen oder Auswirkungen des Fleischkonsums auf das Weltklima.
Im Workshop werden sich die Teilnehmenden mit den Hintergründen und Problemen der globalen Landwirtschaft befassen. Sie werden den Geschichten hinter den alltäglichen Nahrungsmitteln auf den Grund gehen. Dies soll dazu befähigen in einem zweiten Schritt alternative Formen der Lebensmittelproduktion, -verteilung und des -konsums beurteilen zu können. Themen werden sein:
- Betriebe der Solidarischen Landwirtschaft, in der Produzenten und Konsumenten gemeinsam das Jahr planen und Risiken teilen.
- Städtische Gemeinschaftsgärten, in denen sich Stadtbewohner und Stadtbewohnerinnen direkt mit der Produktion ihrer eigenen Lebensmittel auseinandersetzen
- Saatguttauschbörsen, die es Kleinbauern und Kleingärtnern ermöglichen auf Kulturgut regional angepasster Sorten zurückgreifen zu können und sich so ein Stück Unabhängigkeit zu sichern.
- Die Slow Food Bewegung, die als Gegenkultur zum Fastfood dem Essen und der regionalen Küche einen höheren Stellenwert beimisst.
- Bewusstere Ernährungsweisen, wie Vegetarismus, die ihren Speiseplan an bestimmten ethischen Prinzipien ausrichten.
- Ökologischer Landbau und Fairer Handel. Beide Bewegungen haben zum Ziel, die konkreten Bedingungen, unter denen Nahrungsmittelproduktion stattfindet, zu verbessern.
Der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland gilt als weltweites Beispiel, wie Wirtschaftsunternehmen zur Erhaltung der Umwelt und Schonung der Ressourcen beitragen können. Nicht nur an diesem Beispiel soll im Workshop ECO:nomics beleuchtet werden, wo die Verbindungslinien zwischen Wirtschaftsunternehmen und Politik auf der einen Seite sowie der Umwelt auf der anderen verlaufen.
Dabei darf sich die Debatte nicht nur auf die bereits breit diskutierten und verurteilten direkten Umweltbelastungen von Betrieben z. B. durch Verklappung von Abfällen und Ausstoß großer Mengen CO2 beschränken. Vielmehr sollen auch subtilere Einflüsse von Entscheidungen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene beleuchtet werden. Welche Rolle spielen beispielsweise Privatisierungen (auch im Zuge der Privat Public Partnerships) von kommunalen Versorgungs- und Umweltschutzaufgaben? Wie weit geht der Einfluss durch Lobbyismus, sei es nun zum Wohle der Umwelt oder nicht? Weiterhin werden wir analysieren, wo sich in Europa positive Ansätze zur Bewahrung der Natur finden lassen. Wo kann der Umweltschutz zum politischen Programm werden (Beispiel Energiewende) oder ein Unternehmen durch ernstgemeinte Nachhaltigkeitsziele und entsprechende Konzepte einen Unterschied machen, um sogar wirtschaftlich davon zu profitieren.
Im Diskurs mit Studierenden aus ganz Europa soll sich über die Probleme in den verschiedenen Ländern ausgetauscht werden. Wie stehen andere Nationen Bestrebungen des Umweltschutzes und einer nachhaltigen Entwicklung gegenüber? Welche Erfahrungen haben die Studierenden in diesem Zusammenhang mit Vorhaben und Konzepten in ihren Heimatländern gemacht?
Der Workshop soll hier nicht nur zu einem Wissensaustausch und -zuwachs der Teilnehmenden führen, sondern auch das europäische Bewusstsein für den Schutz der gemeinsamen Umwelt schärfen.
Was haben eine Wohnungsbaugenossenschaft, Bibliotheken und die freie Enzyklopädie Wikipedia gemeinsam? Es sind Gemeingüter. Wohnungsbaugenossenschaften sind Unternehmen, die durch ihre Anteilseigner demokratisch geführt werden. Ihr Ziel ist es guten und sozial verträglichen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Bibliotheken gab es schon in der Antike; Menschen leihen dort Schriften aus, lesen diese und geben sie wieder der Bibliothek zurück, damit andere Menschen sie auch nutzen können. In der Wikipedia kann jeder Mensch an einem für alle zugänglichen Nachschlagewerk mitarbeiten. Alle drei Beispiele haben das gleiche Ziel. Die gemeinsame Schaffung und Nutzung von Gütern. Während Kooperation, freie Lizenzen und Open Source lange Zeit bei Softwareproduktionen Anwendung fanden, werden diese Prinzipien in den letzten Jahren verstärkt in Projekten außerhalb der digitalen Welt angewendet. Gründe hierfür sind unter anderem der Vertrauensverlust in vorherrschende Wirtschaftsweisen, die nicht in der Lage zu sein scheinen Güter gerecht zu verteilen und eine Übernutzung der natürlichen Ressourcen zu verhindern. Ein herausragenden Beispiel dieser neuen Bewegung ist das Projekt "Open Source Ecology", das eine hohe mediale Aufmerksamkeit erhielt. Die Mitglieder des Projektes haben sich das Ziel gesetzt 50 hochwertige Industrie- und Landmaschinen zu entwerfen und deren Baupläne unter einer Freien Lizenz zu veröffentlichen.
Unter Vorbehalt der Interessen und Beiträge der Teilnehmenden sieht der Workshopentwurf einen Input und einen Output-Teil mit sowohl Theorie- als auch Praxiselementen vor. Zunächst soll sich gemeinsam u.a. auch durch den Besuch zweier Commons-Initiativen dem Thema angenähert werden. Alsdann möchten wir diskutieren, welchen Anteil Commons an wirtschaftlichen Veränderungen nehmen können und praktisch tätig werden, indem z.B. niedrigschwellig zu bestehenden Projekten beitragen.
Im Zuge der derzeitigen wirtschaftlichen Krise in Europa hat die Arbeitslosigkeit insbesondere unter Jugendlichen bis 25 Jahren stark zugenommen. So sind derzeit 64 Prozent der griechischen Jugend ohne Arbeit, während die dortige Gesamtarbeitslosigkeit 27 Prozent beträgt. Dieses Beispiel verdeutlicht die Besonderheiten, denen junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt unterliegen.
Im Rahmen des Workshops möchten wir die Jugendarbeitslosigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Zum einen wollen wir mit den Teilnehmenden die gesellschaftlichen Folgen erörtern. Führt diese zu einem verstärkten Verteilungskampf zwischen jüngeren und älteren ArbeitnehmerInnen? Resultiert aus ihr ein Vertrauensverlust in die bestehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systeme, eine zunehmende Radikalisierung und Instabilität der Gesellschaft? Welche Auswirkungen hat die Abwanderung von zum Teil sehr gut ausgebildeten Jugendlichen in andere Länder? Zum anderen sollen die möglichen psychologischen Auswirkungen auf das jugendliche Individuum beleuchtet werden: Entsteht bei ihnen das Gefühl, kein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu sein? Verbreitet sich unter ihnen Perspektivlosigkeit und Resignation, beziehungsweise wie gehen sie mit diesen Erscheinungen um? Zuletzt möchten wir Lösungsmöglichkeiten diskutieren: Ist die sogenannte "EU-Job-Garantie für Jugendliche" eine geeignete Maßnahme? Ist ein besseres Ausbildungssystem der Schlüssel zu einer sinkenden Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen? Oder gibt es alternative Modelle zur Verteilung von Arbeit und Einkommen innerhalb einer Gesellschaft, die zu einer verstärkten Einbindung von Jugendlichen führen würde?
Schon seit hunderten Jahren gibt es globalen Handel. Unsere heutige Lebensweise baut noch viel mehr auf den weltweiten Austausch von Waren und Dienstleistungen. Wir tragen Kleidung aus Bangladesh, schauen fern mit einem Apparat aus China und essen Obst aus Neuseeland. Wie funktioniert der Welthandel?
Die Welthandelsorganisation (WTO) strebt einen Handel ohne Beschränkungen an. Genau wie der Internationale Währungsfonds (IWF) ebenso die Aufhebung von Handelsbarrieren forciert. Damit jedem Land theoretisch die gleichen Chancen zustehen. Doch ist das System gerecht?
Vor allem die ärmeren Staaten schaffen es nicht, sich im weltweiten Wettbewerb durchzusetzen, da sich die reicheren Länder ihre Vorteile gegen (oder auch mit) der WTO und dem IWF sichern. So setzt zum Beispiel die EU auf intensive Subventionen in die eigene Agrarwirtschaft und exportiert Überschüsse in ärmere Länder in Afrika. Durch die Subventionen können diese in den Abnehmerländern billiger verkauft werden als heimische Produkte. Einen Schutz davor würden Einfuhrzölle gewähren, die wiederum von der WTO und dem IWF abgelehnt werden.
Wessen Interessen werden hier vertreten? Wie fair kann Handel sein? Der Workshop "Trade around the world" unternimmt den Versuch den jetzigen Welthandel und die jeweilige individuelle Verantwortung dahinter zu verstehen und Alternativen zu entdecken.
Eurokrise, Bankenkrise, Wirtschaftskrise, Schuldenkrise: Wovon sprechen wir hier eigentlich? In den Medien tauchen diese Begriffe teils synonym auf. Doch meinen sie auch dasselbe? In Deutschland zeichnen viele Medien ein Bild der PIIGS-Staaten als verschwenderisch und über ihren Verhältnissen lebend. Auf der anderen Seite werden Sparmaßnahmen als von Deutschland aufgezwungen empfunden. Deshalb wollen wir uns der Krise im europäischen Wirtschaftsraum nicht nur aus der deutschen Perspektive annehmen, sondern die Gelegenheit des Festivals nutzen um gemeinsam mit Studierenden aus ganz Europa über die aktuelle Lage zu diskutieren.
Dazu soll zunächst ein grundlegendes Verständnis der Abläufe und Zusammenhänge geschaffen und häufig auftauchende wirtschaftswissenschaftliche Begriffe geklärt werden. Ein solches Themenfeld spannt sich um den Begriff Wachstum. Was bedeutet Wachstum im wirtschaftlichen Sinne überhaupt? Wie wird es gemessen und in welcher Form beeinflussen die Ergebnisse politische Entscheidungen? Ist es sinnvoll, dass Wohl und Wehe eines Staates an einer Größe wie dem Bruttoinlandsprodukt festzumachen, oder sollten nicht ganz andere Dinge Maßstab des Erfolges sein. Ist die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen eine schlichte Fehlentwicklung oder systembedingt?
Nachdem Felder wie diese näher beleuchtet und ein grundlegender Überblick geschaffen wurde, wollen wir mit den Studierenden über ihre Vorstellungen von einem besseren wirtschaftlichen Zusammenleben entwickeln. Wie muss ein europäisches Wirtschaftssystem aussehen, damit nicht nur Ungerechtigkeiten beseitigt sondern auch Frieden und Gemeinschaft gewahrt werden? Wo bedarf es hier grundlegender Veränderungen und welche Ansätze und Ideen gibt es dazu?
Dieser Workshop wählt einen methodisch völlig anderen Zugang zum Thema Wirtschaft und Konsum. Das Medium des szenischen Spiels vermag es wie kein anderes bei Zuschauern als auch Akteuren durch die Außenperspektive ein ganz neues Erfahren der Mechanismen und vielmals unterbewusst ablaufender Reaktionen zu schaffen.
So ist das Ziel des Workshops, mit den Teilnehmenden interaktiv ein Stück zu erarbeiten, in dem sowohl positive als auch negative Kritik geäußert werden kann. Dadurch, dass es eigene Erfahrungen und Visionen oder auch Ängste verarbeitet, besteht für die Spielenden die Möglichkeit, sich dem Thema aus einer emotionalen Sicht heraus zu widmen. Auch auf inhaltlichen Input wird zur Schärfung verschiedener Aspekte nicht verzichtet werden können. Innerhalb der Workshopwoche erlernen die Teilnehmenden weiterhin Theatertechniken, das Spiel auf der Bühne und Selbstpräsentation. Mit Hilfe dieser Grundlagen, Methoden und des Schauspiels lassen sich vor allem konträre Ansichten und Meinungen gut darstellen. Doch nicht nur die Spielenden profitieren von einem solchen Projekt. Durch eine Aufführung als Ergebnis des Workshops bietet sich die Chance das Festivalthema über die Gruppe der Teilnehmenden hinaus dem Greifswalder Publikum nahezubringen.
Informationen für Hosts
Während der Festivalzeit wohnen die internationalen Teilnehmenden bei Greifswalder Studierenden, den so genannten Hosts. Wenn du ein wenig internationales Flair in deine Wohnung beziehungsweise WG bringen möchtest oder einfach nur erfahren möchtest, was denn so ein Host alles machen kann, dann findest du hier alle Informationen auf Deutsch.
Werde ein essentieller Teil des GrIStuF 2014 Teams
Eine derart umfangreiche Veranstaltung wie das GrIStuF 2014 kann nicht alleine vom recht kleinen GrIStuF-Team gestemmt werden. Möchtest du also das internationale Studierendenfestival unterstützen ohne ständiges Mitglied zu sein oder besonders viel Zeit zu investieren? Perfekt, da dann werde doch einfach Helper!
Und was macht so ein Helper?!
Wir brauchen sehr sehr vielfältige Unterstützung, diese reicht von der Begleitung der Teilnehmenden vom Bahnhof zum Check-In bis hin zur Unterstützung bei kulturellen Veranstaltungen, beispielsweise am Einlass oder beim Auf- und Abbau.
Ich habe gehört, man kann auch SUPERHELPER werden?!
Natürlich! Solche Personen nehmen sich für das gesamte Festival Zeit, so dass sie stets sehr flexibel sind. Wunderbare Sache!
Coole Sache, ich möchte mitmachen, wo muss ich melden?!
Du kannst dich über die E-Mail-Adresse helper[at]gristuf[dot]org jederzeit an uns wenden. Bei Gelegenheit kannst du uns auch einfach ansprechen, beispielsweise wenn wir auf der Suche nach Hosts durch die Stadt laufen. Wir freuen uns auf dich!
Plakate
Anbei findest du das GrIStuF 2014 Poster in einer hochaufgelösten Version. Bitte rechte Maustaste klicken und "Speichern unter" auswählen.
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Programmbuch
Hier kannst du das liebevoll gestaltete Programmbuch anschauen - Viel Spaß!