GrIStuF 2016: Sea: The Future - Discovering the Ocean Current
Die Erde trägt nicht umsonst den Titel "Blauer Planet" - mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche werden von Wasser bedeckt. Von 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben 149 Zugang zu den Weltmeeren, davon sind 43 als Inselstaaten vom Meer umgeben. In den Zeiten der Globalisierung sind die Meere eine der wichtigsten Wirtschaftsgrundlage, wichtigster Transportweg und bergen vermutlich riesige unentdeckte Ressourcen und Bodenschätze. Auf den ersten Blick wirken die Meere wie breite Trennlinien zwischen den Kontinenten. Sie sind jedoch seit Jahrtausenden Zonen der Kommunikation, der Migration, sowie des Austauschs von Gütern und Ideen - ohne die Meere ist unsere moderne Zivilisation undenkbar.
Wir, der GrIStuF e.V., betrachten das 21. Jahrhundert als Jahrhundert des Meeres und widmen den Weltmeeren das achte Greifswald International Students Festival unter dem Motto "Sea: The Future - Discovering the Ocean Current". Eine Woche lang werden in Greifswald, der Universitäts- und Hansestadt an der Ostsee, etwa 150 Studierende aus aller Welt zusammenkommen und sich auf multiperspektivische Weise mit den Meeren der Welt beschäftigen.
Die Ausnutzung der Weltmeere führt zu einer massiven Umweltzerstörung. Das Ökosystem Meer ist eines der empfindlichsten der Erde. So wie ein Wassertropfen ca. 1000 Jahre benötigt, um die Meere zu durchlaufen, zeitigen Schädigungen der Gegenwart ihre Folgen erst in Zeitabschnitten, die weit über ein Menschenleben hinausreichen. Die Meeresströmungen sind für globale Wetterabläufe entscheidend und eine Erwärmung der Meere wird in Zukunft zu noch stärkeren Wetterphänomenen führen, als wir es in den letzten Jahren erleben mussten. Der globalen Klimaerwärmung wird immer noch nicht tatkräftig entgegengetreten - die Erhöhung des Meeresspiegels werden jedoch Millionen von Menschen noch in diesem Jahrhundert zu spüren bekommen.
Für ungefähr eine Milliarde Menschen sind die Meere direkte Nahrungsquelle und ein Großteil der restlichen Weltbevölkerung hat ebenso Fisch und Schalentiere auf dem Speisezettel stehen. Es ist daher nicht überraschend, dass die Meere kein unbegrenzter Quell der Nahrungsmittelproduktion sind. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen untersuchte, dass weltweit 85 % der Fischbestände maximal ausgenutzt, überansprucht oder überfischt sind. In den Gewässern der Europäischen Union wird davon ausgegangen, dass drei viertel des Fischbestandes bereits überfischt sind.
Weitere Aspekte, mit denen sich die Teilnehmenden des Festivals beschäftigen, werden im Folgenden weiter erläutert.
Es ist vollbracht
Nach über einem Jahr Planung für das diesjährige Greifswald International Students Festival zum Thema "Sea: The Future - Discovering the Ocean Current" ist es wieder einmal überraschend, wie schnell so eine Woche vergehen kann.
Wir konnten für das Festival weit über 100 Studierende aus allem möglichen Ecken der Welt vom 04. bis 11. Juni in Greifswald begrüßen.
Es wurde angeregt diskutiert, thematisch in den neun Workshops gearbeitet, neue Freundschaften wurden geschlossen und die Participants konnten die Stadt Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern auf vielen kulturellen Veranstaltungen und Exkursionen kennenlernen.
Dass auch die Participants großen Spaß am diesjährigen Festival hatten, zeigt der rege Austausch in der Facebook-Gruppe der Participants und das Feedback, das wir während der Woche erhalten haben.
Die Relevanz des Festivalthemas wurde von den Participants unterstrichen und viele wollen stärker in ihren Freundeskreisen, Universitäten und Heimatländern das Bewusstsein für die Weltmeere und deren Bedeutung für die Zukunft stärken sowie an gesellschaftlichen Diskussionen darüber aktiv teilnehmen.
"This was my first intercultural experience in Europe and this gave me tons of valuable ideas and insights that I will definitely share back home online and offline."
"Your team was really good prepared, nice lectures, good leading, interesting topics, some new solutions I didn't know of. I am really satisfied I attended this workshop"
"I had a great time, loved the activities and the people. I didn't expect it to be that good and I'm sorry I had not heard about this kind of festivals before. Great work and thank you all for the opportunity ;)"
"Thank you so much!!!"
In diesem Sinne können wir selber nur Danke sagen!
Danke an all Participants, die das Festival wieder einmal zu einem Forum für den interkulturellen Austausch von Ideen, Meinungen und Perspektiven machten!
Danke an alle Hosts, Helper und Fahrradspender!
Danke an unsere Edelhelper aus Ilmenau von ISWI - Ihr seid großartig!
Danke an alle unsere Förderer ohne deren finanzielle und ideelle Unterstützung ein Festival dieser Größe nicht möglich ist: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Stiftung Nord-Süd Brücken, Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung, Stiftung der Sparkasse Vorpommern für Wissenschaft, Kultur, Sport und Gesellschaft, Studentenwerk Greifswald, Studierendschaft der Universität Greifswald, die Stadt Greifswald mit allen beteiligten Ämtern und Behörden, Haus der Kultur und Bildung (HKB), Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V. (StraZe), International Office der Universität Greifswald, IKUWO e.V., Viva con Agua, Greenpeace, Museumswerft e.V., verquer, Jockel, Kühni, Klex, Alfried-Krupp Wissenschaftskolleg, NABU, Kabutze, Kiste e.V., Moritz Medien, Radio 98eins, Stadtjugendring e.V., Nordsorbischer Kulturverein, StuThe e.V., THW Greifswald, Geologenkeller, Geographenkeller, Polly Kulturhof, Mensaclub e.V., Freifunk Greifswald e.V., Minkus Lys, SOrCE, Frau Böhl und allen beteiligten Künstlern und Künstlerinnen!
Nach einer erlebnisreichen Woche sammeln wir erst einmal wieder Kräfte und das normale Leben holt uns wieder ein?
Im Hinterkopf sammeln wir aber schon Ideen für das nächste Festival 2018 und wir freuen uns, Euch dann wieder in Greifswald willkommen zu heißen!
Shrimpy-Shrimp Grüße
Eurer GrIStuF-Team
Thematische Arbeit
Die thematische Arbeit des Festivals wird von der Feierlichen Eröffnung eingeleitet. Die Teilnehmenden und zahlreiche weitere Besucher kommen dabei erstmals zusammen und werden begleitet von künstlerischen Darbietungen auf das Festivalmotto eingestimmt. Um die Ergebnisse der thematischen Arbeit letztlich allen Teilnehmenden und der Greifswalder Bevölkerung vorzustellen sowie Anregung zum weiteren Austausch zu geben, wird es zum Abschluss des Festivals eine öffentliche Präsentation in der Greifswalder Innenstadt geben, bei der die Teilnehmenden auf verschiedene Weise (Bühnenpräsentationen, Plakate, Vorträge und vieles mehr) ihre Ergebnisse präsentieren werden.
Workshops
Das Meer - Versuchung und Verhängnis zugleich. Über 70 % der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt. Ein riesiger Lebensraum, von dem wir Menschen gerade mal einen Bruchteil erforscht und erschlossen haben. Neben etwa zwei Millionen bekannten verschiedenen Arten von Meerestieren, warten Schätzungen zufolge noch 90 % der Arten im Meer auf ihre Entdeckung. Ein Wunder liegt also direkt vor unserer Nase unterhalb dieser trügerisch "langweiligen" Oberfläche. Mit der Erschließung des Meeres eröffnen sich viele Vorteile für den Menschen: neue Energiequellen, neue Nahrungs- und Genussmittel. Auch in der Medizin kommen marine Wirkstoffe zur Anwendung, die helfen, das Leiden einiger Menschen zu vermindern. Es ist ein schmaler Grat zwischen dem Ausschöpfen aller Möglichkeiten, die das Meer uns bietet und seiner Zerstörung. Wo muss der Mensch eine Grenze ziehen, um das Ökosystem Meer nicht zu sehr zu verletzen oder es zu gefährden? Mehr noch: wo haben wir diese Grenze bereits überschritten und welche Wege gibt und gäbe, es das Meer nachhaltig zu nutzen? Die Teilnehmenden sollen diskutieren und sich darüber austauschen, wie wichtig ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit dem Meer ist, welche Konsequenzen mit der exzessiven Ausnutzung der marinen Rohstoffe einhergehen und welche Symptome schon heute zu bemerken sind. Weiterhin beschäftigt sich der Workshop mit der Frage wie jede/r Einzelne sich an der nachhaltigen Nutzung beteiligen kann.
In unseren Weltmeeren steckt das Potenzial für schier unerschöpfliche Energie. Durch Wind und Gezeiten bewegt, ermöglichen die gewaltigen Wassermassen die Gewinnung von Strom, der Meeresgrund birgt viele Öl- und Gasfelder. Aber auch die Erforschung von neuen Technologien zur Förderung von Biomasse spielt am Schnittpunkt von Energie und Meer eine immer wichtigere Rolle, wie die Nutzung von Algen im Hausbau zeigt. In diesem Workshop werden den Teilnehmenden Möglichkeiten der maritimen Energiegewinnung aufgezeigt. Aktuelle Forschungsprojekte, wie Gezeitenkraftwerke, werden vorgestellt und diskutiert. Jedoch sollen sich die Teilnehmenden auch fragen: bietet die Nutzung von Energiequellen aus dem Meer ausschließlich Vorteile? Abschließend werden deshalb die Konsequenzen und Probleme bei der Errichtung und beim Betrieb von Anlagen zur Energiegewinnung bzw. deren Umwandlung thematisiert. Höhepunkt des Workshops ist die Konstruktion eines Modells der vorgestellten Kraftwerkstypen. Dabei werden motorische und planerische Fähigkeiten sowie technisches Knowhow den Teilnehmenden vermittelt.
Heruntergespült und weg!? Das Meer bietet den größten Lebensraum auf diesem Planeten und ist Reservoir für eine riesige Artenvielfalt. Trotzdem ähnelt es zunehmend einer gewaltigen Müllhalde. Jährlich gelangen 100 bis 200 Millionen Tonnen nicht abbaubarer Plastikmüll in die Meere und es werden weltweit 300 Millionen Tonnen Plastik neu hergestellt. Ebenso ist die Nutzung der Meere als Handelsweg ein großes Problem: Nicht nur große Öltankerhavarien, von denen wir in den Medien erfahren, haben gravierende Folgen für das Ökosystem. Vor allem auch weniger medienpräsente Transportwege tragen erheblich zur Meeresverschmutzung bei. Ein mittelgroßes Transportschiff verbraucht bei voller Ladung 300 Tonnen Schweröl pro Tag. Eine Studie der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation schätzt, dass im Jahr 2007 etwa 213 Millionen Tonnen Schweröl durch die internationale Schifffahrt verbraucht wurden ? das sind fast 600.000 Tonnen am Tag. Welche Gründe rechtfertigen den Einsatz eines hochtoxischen Abfallprodukts der Rohölverarbeitung und welche Konsequenzen zieht dieser nach sich? Alles, was wir heute wegwerfen, landet irgendwann einmal im Meer. Der großflächige Einsatz von Kunstdüngern in der Landwirtschaft führt über den Weg der Flüsse ebenfalls zurück in die Meere. Daraus folgen Übersäuerung und sinkender Sauerstoffgehalt. Dies führt häufig zur sogenannten Algenblüte giftiger Cyanobakterien, was in der Ostsee in den letzten Jahren leider wiederholt und in steigendem Maße beobachtet werden konnte. Teilnehmende sollen erörtern, wie wir unser Handeln optimieren können. Des Weiteren wird mit diesem Workshop beleuchtet wie die Meeresverschmutzung die Lebensmittel- und Wasserqualität beeinflusst. Beispielsweise gelangen Arzneistoffe oder Industrieabfälle über das Abwasser zurück in den Ozean und damit in die Nahrungskette - vom Plankton über Thunfisch zum Menschen. Zusätzlich zu theoretischem Austausch und Wissenserweiterung steht bei diesem Workshop auch die Praxis im Fokus. Greifswald als Veranstaltungsort bietet die Möglichkeit die Auswirkungen der Meer- und Strandverschmutzung vor Ort zu beobachten und sowohl mit eigenen Erfahrungen zu vergleichen als auch Lösungsansätze zu erarbeiten.
Heutzutage nehmen digitale Medien eine immer bedeutendere Rolle im Leben aller Menschen ein. Das Medium Film ermöglicht audiovisuelle Interaktion und ist damit am besten für unser mediales Projekt geeignet. Im Rahmen dieses Workshops realisieren die Teilnehmenden eine Dokumentation. Als Einstieg in die Thematik Film bekommen sie zunächst eine praxisnahe Einführung in die Bereiche Technik, Drehbuch und Stilmittel. In der Umsetzung werden dazu in Zusammenarbeit mit EinwohnerInnen der Region Greifswald unter Anderem Fragen erörtert. Welche Assoziationen werden mit dem Thema Meer geweckt? Welche Rolle spielt das Meer im Alltag? Beeinflusst uns das Meer? Auch aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Umwelt werden Sichtweisen in Erfahrung gebracht und dargestellt. Im Dialog mit den Greifswalder Bürgern können die Teilnehmenden somit ihr eigenen Erfahrungen und Sichtweisen einbringen und mit denen der örtlichen Bevölkerung vergleichen. Eine Plattform für internationalen Austausch entsteht. Der fertige Dokumentarfilm soll allen Teilnehmenden zur Verfügung stehen und zum Ende des Festivals vorgeführt werden.
m Zeitalter der Globalisierung ist das Meer nicht mehr nur für küstennah lebende Menschen die wirtschaftliche Grundlage. Globale Handelsströme verlaufen über das Meer, maritime Interessensphären von Staaten werden abgesteckt, Fisch für den Endverbraucher in Europa wird im Atlantik vor der afrikanischen Küste bzw. im Pazifik gefangen. Tiefgekühlt kann er an jeden beliebigen Ort der Welt gebracht werden. Die jährliche Wirtschaftsleistung der Ozeane kann mit 2,5 Billionen Dollar veranschlagt werden - unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem ist vom Meer abhängig! Hauptschlagadern des internationalen Handels wie der Suezkanal sind im Workshop berücksichtigt. In enger Verbindung zum Seehandel stand und steht außerdem das Phänomen der Piraterie. Die EU-Marineoperation Atalanta im Indischen Ozean zeigt, wie staatliche Organisationen in den Schutz des Welthandels eingebunden werden. Als wichtiger Wirtschaftsfaktor erscheint das Meer auch im Bereich des Tourismus. Zunehmend im Fokus wirtschaftlicher Interessen steht die Arktis. In Folge der Klimaerwärmung könnte die Nordostpassage eine der weltweit wichtigsten Handelsrouten werden.
Im Workshop werden an ausgewählten Beispielen die Handlungsräume regionaler Akteure mit den Aktionsmöglichkeiten global agierender Konzerne und staatlicher Organisationen verglichen. Die Folgen der europäischen Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik werden kritisch hinterfragt, um Ansätze für eine Stärkung maritimer Regionen außerhalb Europas zu entwickeln. Wir fragen, wem das Meer eigentlich gehören kann? Wie eine nachhaltige Bewirtschaftung der Meere zu gestalten ist, um die Ressourcen der Weltmeere auch für zukünftige Generationen zu erhalten? Welche Konzepte finden sich hierfür bereits und welche Erfahrungen haben die Teilnehmenden schon gemacht?
Unzählige Inseln könnten im 21. Jahrhundert Hauptleidtragende der globalen Klimaerwärmung sein. So hielt die Regierung der Malediven 2009 eine Kabinettssitzung unter Wasser ab und der Präsident Kiribatis äußerte 2014 die Möglichkeit, notfalls die Bevölkerung seines Landes in andere Staaten umzusiedeln. Ca. 10 % der Weltbevölkerung leben auf Inseln, wobei diese nur ca. 1,86 % der Erdoberfläche (ohne Australien und die Antarktis) einnehmen. Klimatische Veränderungen mit Auswirkungen auf den Meeresspiegel haben daher große Auswirkungen auf einen beträchtlichen Teil der Menschheit.
Seit den Zeiten Charles Darwins wurden Inseln als Laboratorien in ökologischer, bio-evolutionärer oder ethnologischer Hinsicht untersucht. In den letzten Jahrzehnten kann auch in anderen Disziplinen ein vermehrtes Interesse verzeichnet werden, Inseln und ihre Gesellschaften als sich vom Festland unterscheidende Größen wahrzunehmen und zu analysieren. Die Beschäftigung mit Inseln und maritimen Räumen in den Kulturwissenschaften kann als Element des "spatial turn" verstanden werden. Im Workshop kann somit ein breites Spektrum an natur- und kulturwissenschaftlichen Grundlagen, Theorien und Methoden eingebracht werden.
Daneben sind mit Inseln häufig auch wirtschaftliche und politische Fragen verbunden. Die westeuropäischen Handels- und Entdeckungsfahrten seit dem Ende des Mittelalters sind ohne Inseln als strategische Stützpunkte sowie als Versorgungspunkte undenkbar. Strategische Interessen lassen Inseln oft im Zentrum bewaffneter oder diplomatischer Auseinandersetzungen stehen. Viele, mitunter sehr kleine Inseln können und konnten auch immer wieder im Fokus historischer Prozesse stehen.
Als Teil des Workshops können in der Umgebung Greifswalds die Inseln Rügen und Usedom besucht werden. Beide sind überregionale Urlaubsziele für deutsche und ausländische Touristen. Die Teilnehmer des Workshops können somit vor Ort die touristische Vermarktung von Inseln untersuchen, die produzierten imaginären Bilder bezüglich von Inseln auf den Prüfstand stellen und diese mit ihrer eigenen Erfahrungswelt vergleichen. Rügen ist weiterhin Mitglied der Initiative B7, in der sich die Verwaltungen bzw. Regierungen der sieben größten Ostseeinseln zur Stärkung ihrer wirtschaftlichen und politischen Position zusammengeschlossen haben. Ein Besuch beim Vertreter Rügens dieses Gremiums führt den Teilnehmern ein Beispiel überregionaler Kooperationen zwischen Inseln vor Augen.
Im Zentrum des Workshops werden also u.a. folgende Fragen stehen:
- Welches sind die Charakteristika von Inseln in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?
- Welche Inseln stehen im Fokus der Öffentlichkeit und wie verweisen diese auf politische, wirtschaftliche oder soziale Probleme des 21. Jahrhundert?
- Welche Konsequenzen hat eine maritim orientierte Herangehensweise auf zwischenstaatliche Interaktionen und Kooperationen im 21. Jahrhundert?
- Inseln sind häufig durch Ressourcenknappheit geprägt. Was kann von Inselgesellschaften über den Umgang mit begrenzten Ressourcen gelernt werden?
- Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Sichtweise auf Inseln können die Teilnehmer mit Bezug auf ihre eigene kulturelle Prägung erkennen?
- Wie funktioniert überregionale Zusammenarbeit und Entwicklung über die Grenze des Meeres?
- Inwiefern fungieren Inseln als Orte gesellschaftlicher Utopien?
Wir leben in einer zunehmend multikulturellen Welt. Um sich gegenseitig zu verstehen, ist es wichtig, die Gesinnungen der anderen kennenzulernen und nachzuvollziehen. Die internationalen Teilnehmenden bringen während des Greifswald International Students Festival ihre persönlichen Eindrücke und Assoziationen mit dem Meer ein ? und sollen diese miteinander vergleichen. Interessant wird es im Workshop sein, die Perspektiven verschiedener Kulturen auf das Meer zu erforschen. Für die einen kann es Bedrohung, für die anderen notwendiger Alltag sein. Besprochen wird das Spannungsfeld zwischen Erholungsziel und Arbeitsraum. In der Diskussion mit der Gruppe wird die Frage beantwortet, wie es zu unterschiedlichen kulturellen Perspektiven kommt und in wie weit Faktoren wie Medien oder Erziehung unser Bild vom Meer prägen. Welche Rolle spielt die Geschichte einer bestimmten Kultur dabei? Und welchen Einfluss hat Einstellung zum Meer auf unser Verhalten? Aus den Augen aus dem Sinn?
Prognosen gibt es viele, doch hier sollen die Teilnehmenden selbst aktiv werden und Ideen entwickeln, wie das Meer der Zukunft aussieht. Der Workshop greift Ansätze aus den Themen Energie, Tourismus oder Meeresverschmutzung auf und führt diese weiter. Mit den Teilnehmenden soll sich ausgemalt werden, wie sich das Leben der Menschen und anderer Lebewesen ändert. Dabei werden Szenarien untersucht, die bei den Problemen von Verschmutzung und Klimawandel beginnen und bis zur Erschließung neuen Lebensraumes im Meer führen können. Bleiben Utopien wie Atlantis-Welten unter Wasser reine Fantasie, wenn der steigende Meeresspiegel mehr und mehr Land einnimmt? Teilnehmende des Workshops sollen darüber diskutieren, ob und wie diese Lebensräume erschlossen werden können und welche Konsequenzen für den Menschen entstehen. Des Weiteren befasst sich der Workshop mit der Frage nach den Einflusssphären, die sich mit immer weiter abschmelzenden Polkappen stellt: Wem gehören beispielsweise die Bodenschätze in bald zugänglichen Teilen der Arktis? Welche Wege der Energieversorgung, Ernährung und Urlaubsziele können entstehen?
Das Thema Flucht erreicht uns auf direkten und indirekten Wegen. In den Nachrichten hören wir jeden Tag von neuen Debatten rund um die Flüchtlingspolitik, in denen Politiker und Institutionen nach Lösungswegen suchen. Auf der anderen Seite beschäftigen uns alle die täglichen Eindrücke aus den Medien, welche die Not vor Ort und das Schicksal der Flüchtenden zeigen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation zwischen Europa und Afrika bzw. dem Nahen Osten werden im Workshop die wichtigsten Faktoren der Flucht über das Meer behandelt. Auch die Flüchtlingssituation zwischen Asien und Ozeanien wird Gegenstand der Diskussion. Die internationalen Teilnehmenden stellen ihren Wissensstand zur Problematik dar und erweitern ihn gemeinsam. Dabei werden Thematiken wie Gründe für eine Flucht, Konsequenzen einer Flucht, aktuelle Fluchtbewegungen und politische Aspekte der Zielländer untersucht. Des Weiteren wird beleuchtet, welche Rechte ein Flüchtling hat und was nach einem gescheiterten Fluchtversuch mit dem Flüchtenden passiert. Welche Rolle spielt die ?Festung Europa? hierbei? Was kann jede/r Einzelne tun? Außerdem stellen wir die Frage für wen die Flucht ein lukratives Geschäft darstellt.
Programm
Hier kannst du das komplette Programmheft als PDF herunterladen.
Wo ist dein nächstes Meer?
Aus der alten Fabrikhalle wabert geheimnisvoller Nebel, das Knattern der Segel verbindet sich mit dem Geruch von Dieselmotoren und dem lauten Kreischen der Möwen.
360 Millionen km² Wasser auf der Erde. Was bedeuten diese gigantischen Massen für dich? Erholung ? Flucht ? Geld?
MINKUS LYS lädt ein abzutauchen, Ideen zu angeln, Fragen zu stellen und am Ende alles miteinander als kollektive Kunstinstallation an Land zu ziehen. Komm vorbei, lass deine Gedanken einströmen und knüpfe weiter an dem vielfältigen Maschennetz des Festivals.
Ort & Zeit:
Workshopräume Wollweberstraße 1
24/7 (durchgehend geöffnet)
MINKUS LYS ist ein junges Künstler*innenkollektiv aus Hannover und Hildesheim.
Mehr Infos: www.minkuslys.wordpress.com
sea:Motion Musikvideo
Vielen Dank!
An dieser Stelle möchte sich der GrIStuF e.V. herzlich bei den Förderern des internationalen Studierendenfestivals 2016 bedanken:
FAQ
Frequently Asked Questions - FAQs GrIStuF 2016
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Under what conditions can I apply for GrIStuF 2016?
To participate in the Greifswald International Students Festival 2016 you have to be at least 18 years old on the 4th of June 2016 and enrolled at a college/university. Other applications can't be considered. -
When and where can I apply?
The application phase has already begun and ends on the 15th of January 2016. Until then it is possible to register in our database: www.gristuf.org/ems -
Are applications limited to students from European universities?
No, for GrIStuF 2016 we accept applications from students all over the globe. -
How do I apply for GrIStuF 2016?
To apply for participation in the festival you have to register as an applicant on our database www.gristuf.org/ems. Please be aware that it is not enough to simply register at the database, but the application form has to be filed out and sent. Make sure to submit your application by January 15th the latest. During the application you must answer the following questions:- What is your interest in the topic "the Sea"?
- What do you associate with and how are you connected to our oceans?
- Why do you want to participate in the festival?
- Which of your (social) skills will make you a good participant?
- What do you expect to learn during your participation?
- And how do you think you can contribute to the discussions?
If you have been engaged with any kind of social or voluntary work please mention it, too. Criteria for the choice of participants will also be the language-quality of your text.
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Fairness and honesty
All information on your application need to be correct and honest. You must not use plagiarism. We won't double-check your information but we hope and believe, that all our applicants are fair to each other. -
Login
Please use the following web page for login: ems.gristuf.org. To create a new user you need a username and a valid E-mail-address. You will be sent a password to that E-mail-address. Use your application ID and password to login. -
What happens subsequent to my application?
All applications turned in until the 15th of January 2016 will pass an evaluation process and will be equally considered by members of the GrIStuF students association. This process takes time, therefore the official Invitations will be sent out starting from the 1st of March 2016. If you get invited to our festival, you should plan your journey and if necessary apply for a visa at the responsible embassy or consulate general. In case you should decide not to participate in our festival please get back to us, so other students get the chance to join. www.gristuf.org/ems.